Web Analytics Roadmap

In diesem Abschnitt wird eine Web-Analytics-Roadmap für die effiziente Gestaltung der Webdatenanalyse vorgestellt. Jedes Unternehmen hat einen eigenen Reifegrad, was die Effizienz, Effektivität, Flexibilität und Usability seines Marketing-Informationssystems (MIS) angeht. Die Roadmap verfolgt das Ziel, unabhängig vom Reifegrad der MIS-Strukturen und -Prozesse ein Vorgehensmodell bereitzustellen. Dieses Modell dient als abstrakter Handlungsleitfaden dafür, wie man in einem x-beliebigen Unternehmen vorgehen kann, um die vorhandenen organisatorischen, Marketing- und IT-seitigen Strukturen und –prozesse Webanalytics-tauglich zu optimieren.
Hierbei gilt es, möglichst alle unternehmensweit genutzten Online-Marketing-Kanäle und alle gesammlten Daten aus den unterschiedlichen Webanalytics-Tools im Optimalfall zentral zu sammeln, zu verwalten, bewerten und Empfehlungen dazu abzugeben, das MIS im Sinne der Rentabilität des Unternehmens weiter zu optimieren.
Der Reifegrad des MIS hängt vom Grad der Automatisierung der Prozesse bei der Ermittlung, Analyse, Interpretation, Erklärung und Optimierung des MIS und des Return-on-Marketing-Investment (ROMI) ab.
Doch bevor die Roadmap vorgestellt wird, sollen kurz die Ziele der Webanalytics eine Begriffsdefintion gegeben werden.

0 Definition des Begriffs “Web-Analytics”

Webanlytics befasst sich mit dem Sammeln, der Analyse und dem Reporting von Website-Daten und damit verbunden der Formulierung von Verbesserungsvorschlägen zur Optimierung des MIS. Es gilt also, Messungen derart zu erheben, dass durch die Einsicht in die Daten ein besseres Verständnis von der Website-Nutzung seitens der Benutzer gewonnen werden kann.

0.1 Ziele der Webanalytics

Das übergeordnete und allen vorangehende Ziel der Webanalytics ist in einem ersten Schritt die Definition der Ziele, die mit der Website oder dem Webportal verfolgt werden: Wer soll, warum, womit, wann und wo erreicht werden? In diesem Kontext wird zwischen Makro- und Mikrozielen unterschieden.

0.2 Was sind Makro- und Mikroziele

Makroziele zielen bspw. auf die

  • Erhöhung der Bestellungen, Verkäufe bzw. Umsätze
  • Erhöhung der Marketing-Rentabilität
  • Erhöhung der Kundenbindung
  • Erhöhung der Konversionsrate
  • Erhöhung der Kundenzufriedenheit
  • Reduktion der Kosten
  • etc.

  • Mikroziele fokussieren wiederum einzelne elementare Metriken, die auch Key Performance Indicator (KPI)-Charakter haben können, hierzu zählen z. B.

  • E-Mail bzw. Newsletter-Abonnements
  • Downloads
  • Gelesener RSS-Feed
  • „Likes“, „Follower“ etc.
  • 0.3 Web-Analytics im Marketing-Informationssystem im Kontext der Marketing-Automation

    Das Marketing-Informationssystem (MIS) hat neben weiteren Sub-IS des Unternehmens seinen Platz im Unternehmens-IS.
    Ein MIS besteht klassisch aus den vier Bausätzen

    – marketing research system (MRS)
    – marketing intelligence (MI)
    – data warehouse (DW) and
    – decision support system (DSS)

    Dabei dient die Gesamtheit aller Informations- und Datenressourcen als Kanal für die Input-Dimension des MIS. Mithilfe der Web-Analytics wird die just-in-time Ermittlung aller Metriken und KPI gewährleistet, aus der heraus die Auswertung aller Ergebnisse und Ist- und Soll-Abweichungen hervor gehen. Das übergeordnete Ziel ist es, den Automatisierungsgrad innerhalb der MIS-Prozesse und -Strukturen zu erhöhen. Dies wird durch die Roadmap zur Integration der Marketing-Automation und Einbindung der Web Analytics zur Laufzeit-bezogenen Erfolgskontrolledes MIS.

    company_IS_vs02


    Die erste Phase der Roadmap ist die Ist-Analyse:

    1 As-Is Analysis / Ist-Analyse

    1.1 Preliminary Analysis oder Voranalyse – Machbarkeits- und Potenzialanalyse

    Der erste Schritt (1.1) ist der Prozess, in dessen Ergebnis entschieden wird, ob das angedachte Projekt gestartet wird.
    Bevor der Startschuss für die Konzeption eines maßgeschneiderten Web-Analytics-& Marketing-Automation-Framework fällt, erfolgt also die Voranalyse.
    Dabei werden in einer ersten Potenzial- und Machbarkeitsanalyse geprüft, ob eine Projektierung sowohl für Auftraggeber und Auftragnehmer rentabel und praktikabel ist. In dieser ersten Phase wird die Zielbildung, die Strategiefindung und Strategieumsetzung sowie die Aufwandsschätzung formuliert und einer kritischen Prüfung unterzogen. Fällt der Projekt-Startschuss, folgt das Agreement, in dem sich beide Parteien versuchen, vertraglich zu einigen.

    Roadmap_WebAnalytics_MarketingAutomation_vs1_0

    1.2 Agreement / Kick Off / Documentation – Startschuss

    Mit dem Agreement zur Projektdurchführung beginnt die Ist-Analyse, also die Ist-Aufnahme des Marketing-Informationssystems (MIS) des auftraggebenden Unternehmens. Hierbei werden durch diverse Techniken und Methoden Erhebungen zum ist-Zustand angestellt. Hierunter fallen z. B. ABC-Analysen, Stärke-Schwäche-Analysen, Portfoliotechniken, Workflow- und Geschäftsprozessanalysen, Vorgangskettenanalysen, Befragungen, Interviews, Audits etc.

    1.3 Company Goals – Unternehmenszielsystem

    Die erste klar zu beantwortende Frage lautet: Wie lautet das bisherige Geschäftsziel des Unternehmens und welche Neuziele werden angestrebt?
    Dabei gilt es alle relevanten Informationen die hierzu im Unternehmen und extern zu finden sind, zusammen zu stellen und in komprimierter, transparenter und intuitiv verstehbarer Form wiederzugeben. Diese Informationen und Erkenntnisse gilt es dann, unter Beteiligung aller, in Interviews, Workshops, Befragungen etc. gemeinsam zu thematiseren und zu analysieren. Im Anschluss erfolgt die Eingrenzung und Fokussierung der formulierten Strategie.

    1.4 Marketing Information System (MIS)-Goals

    Wie ist das aktuelle MIS beschaffen? Ist-Erfassung des MIS starten. Während das Geschäftsziel (1.3) allgemeiner Natur ist, bezieht sich das MIS-Ziel auf die Maßnahmen in den unterschiedlichen Marketing-Kanälen und die synergetische Bündelung dieser. Auch hier gilt es – wie in Schritt 1.3 – die Erfassung, Kommunikation und Optimierung vorzunehmen. Sobald nach Diskussion dieser Ist-Analyse – unter Beteiligung aller – Einigkeit darin erzielt wird, um die Ist-Erfassung des MIS so präzise und prägnant wie möglich zu erfassen und zu modellieren. An dieser Stelle sei angemerkt, dass Modellierungs-Instrumengte wie Unified Modelling Language (UML) oder Business Process Notation Standard(BPNS) zu empfehlen sind. Der Autor setzt zahlreiche UML-Diagramme im weiteren Verlauf der Diskussion der Roadmap ein.

    1.5 Content Goals

    Welcher Content vom Unternehmen befindet sich auf der Website bzw. im Web? Welche Datentypen (Videos, Bilder, Texte etc.), Informationen, interne und externe Artikel, Links, Multimedia, Ebooks etc. befinden sich auf der Website, auf verknüpften Social-Media-Plattformen, Medien-Bibliotheken und im Web? Wie lautet die Strategie und wie sind taktischen Content-Ziele definiert? Was können Sie und wollen Sie anbieten? Wie teuer ist welcher Content, welche Erträge, Metriken, KPI etc. liefern sie?

    1.6 Call-To-Action (CTA)

    Wozu wird der Besucher im Web aufgefordert/angeleitet? Kaufen? Bestellen? Abonnieren? E-Mail-Newsletter? Downloaden? Video viewen? Etc. Wie sind die CTA bisher mit dem Content verknüpft gewesen? Verknüpfungsbäume! Welche Erfahrungen / Statistiken etc. liegen vor oder können noch gesammelt bzw. erhoben werden. Wie wird das Wissen im WM miteinander vernetzt?

    1.7 Metrics -> Key Performance Indicators (KPI)

    Welche Metriken werden mit welchen Tools ermittelt? Wie werden die Daten verarbeitet und aufbewahrt? Welche DXazenquellen existieren? Welche technischen Hilfsmittel (API etc.) werden eingesetzt? Wie lauten die aktuell genutzten KPI? Wie sind diese mit dem Content verknüpft und den CTA zugeordnet?

    1.8 Tools / Data / UI

    Mit welchen Tools werden welche Marketing-Daten erhoben? Gibt es eine zentrale Benutzerschnittstelle auf alle Daten? Welche Hersteller-APIs werden genutzt?

    1.9 Reporting / Dashboarding

    Wie ist das Reporting-System bzw. Dashboarding gestaltet? Welche Software- Tools werden eingesetzt? Wer ist wie involviert in das Reporting-System? Welche organisatorischen Gegebenheiten liegen vor (Termine, Inhalt, Struktur, Prozesse, Zuständigkeiten, Ziele etc. etc.)

    1.10 Tests

    Welches Testsystem liegt vor? Wie ist das Testsystem dokumentiert? Wer ist wann wie wo wofür warum zuständig? Welche Testzyklen sind vorhanden?

    1.11 Scientific Computing / Prognosen / Simulationen

    Wie werden statistische Analysen, Prognosen, Simulationen etc. erzeugt? Welche mathematischen Methoden kommen zum Einsatz, welche technischen Hilfsmittel, Bibliotheken, Standards und Programmierumgebungen?

    1.12 Knowledge-Management (KM) – Wissensmanagement (WM)

    Wie ist die Beschaffenheit des vorliegenden WM-Systems? Welche Strukturen und Prozesse existieren gegenwärtig? Was sind die Ziele, Entwicklung, Verteilung, Nutzung, Bewahrung, Ordnerstrukturen, Wissensbewertung inner des WM?

    2 To-Be Analysis / Soll-Definition

    2.1 Requirement Analysis / Anforderungsanalyse
    In der Anforderungsanalyse werden die Rahmenbedingungen für die Ermittlung, Analyse, Strukturierung, Abstimmung, Prüfung und Bewertung der Anforderungen aufgestellt. Meistens ist es die Aufgabe des Projektmanagements, in dieser Projektphase die Anforderungsanalyse zu ermitteln. Hier werden alle in Punkt 1 aufgestellten Ist-Zustände mit den Soll-Zuständen gegen über gestellt, die nun in Punkt 2 erhoben werden. In sofern istdie Anforderungsanalyse ein Lasten- und Pflichtenheft, in die alle To-Do´s eingetragen sind, um vom As-Is zum To-be zu kommen.

    2.2 Documentation of new MIS

    In diversen ABC-Analysen, Stärke-Schwäche-Analysen, Portfoliotechniken, Workflow- und Geschäftsprozessanalysen, Vorgangskettenanalysen, Befragungen, Interviews, Audits, Workshops, Befragungen werden auf Basis der in 1 ermittelten Ist-Zustände die neuen Eigenschaften des zukünftigen MIS definiert. Die hierbei angesetzten Qualitäts- und Performanceziele können weit auseinander gehen.

    2.3 Redefinition of Company Goals

    Neu-Definition des Unternehmensziels Wie lauten die neuen Ziele? Alle MIS-Beteiligten und -Ansprechpartner sollten Stellung dazu nehmen, welche neue Funktionalität dem MIS zukommen soll. Es soll wie in allen Unterpunkten von 2 darauf Acht gegeben zu werden, alles an Informationen zu sammeln und zu ordnen. Diese werden später bei der Planungsphase ins Visier genommen.

    2.4 Definition of MIS To-Be

    Wie lauten die neuen Marketing-Ziele? Welche bisherigen Methoden, Techniken, Strukturen und Standards sind ineffizient? Welche neuen können hinzukommen? Wie ist der Know-How-Level im Untrnehmen? Wie hoch die Bereitschaft, sich in neue Werkzeuge und Methoden einzuarbeiten? Werkann, möchte, sollte was machen? Wo? Wie? Womit? Wann? Wie viel? Warum? Wohin?

    2.5 Redefinition of Content Goals

    Welcher neuer Content soll ins Web? Wer (er)stellt wo, was, warum, wie, wo etc.

    2.6 Call-To-Action To-Be

    Welche neuen Call-To-Action (CTA) sollen ins Web? Wie gestalten sich die neuen CTAs? Wozu wird der User “aufgefordert”? Was ist das Ziel der Kommunikation? Was lohnt sich, was nicht?

    2.7 Metrics->KPI => To-Be

    Wie soll die Zuordnung Content<->CTI<->KPI ausschauen? Wie lauten die neuen Content-CTA-Verknüpfungen und KPI-Ziele? Wie werden diese erfasst und ins MIS-WM integriert, ausgewertet und verwertet?

    2.8 Tools / Data / UI-To-Be

    Mit welchen Tools sollen welche Daten erhoben werden? Listen aller Tools, Daten und Schnittstellen definieren.

    2.9 Reporting / Dashboarding-To-Be

    Wie wird das Reporting & Dashboarding optimiert? Liste der Schnittstellen, Standards, offenen Wünsche&Defizite (aus der Ist-Analyse)

    2.10 Tests-To-Be

    Wie wird das Testsystem optimiert? Liste der neuen Testmethoden.

    2.11 Scientific Computing-To-Be

    Wie werden wissenschaftliche Analysewerkzeuge für Statistiken, Prognosen & Simulationen in Zukunft ausschauen? Liste der offenen Wünsche&Defizite, des vorhandenen Know-Hows etc.

    2.12 Knowledge-Management-To-Be

    Wie soll das vorliegende Wissensmanagement (WM) optimiert werden? Liste der offenen Wünsche&Defizite.

    Nach Abschluss aller To-Be bzw. Soll-Definitionen kann zur Planung des neuen MIS übergegangen werden.

    3 Planning

    Während in den Roadmap-Phasen 1 und 2 eine zeitlich geordnete Reihenfolge der Tätigkeiten und Maßnahmen möglich war, überschneiden sich in der Planung die unterschiedlichen Bereiche, so dass immer an mehreren Arbeitsbereichen gleichzeitig gearbeitet wird und das im laufendne Wechsel, je nach Projektanforderungen, -verlauf und -gegebenheiten.

    3.1 Organisation Framework Analysis & Planning

    Im Organisationsframework werden alle 16 Planungsbereiche und deren Workflow-Prozesse zusammengeführt und jeweils parallel, sukzessive, iterativ und inkrement dem Planungsergebnis bzw- -ziel zugeführt.

    3.2 Business Model Analysis & Planning

    Am Anfang der Planungsphase macht es Sinn, nach der Phase der Erkenntnisgewinnung in 1 und 2 die im Geschäftsmodell neudefinierten Ziele zu präzisieren und diese im nächsten Schritt mit messbaren Zielen wie Rentabilität, Umsätze, Verkäufe, Bestellungen, Besucher, Reichweite, Likes etc. zu belegen.

    3.3 Market Analysis & Planning

    Die relevanten Marktsegmentdaten gehen aus standardisierten Datenquellen hervor, die in ihrer Summe das sog. Big Data darstellen. Es gilt zu klären, wie die neuen Herausforderungen, die uns Big Data stellt, organisatorisch, menschlich, funktionell und technologisch beantwortet werden können. Die Verständnishochheit über Big Data macht den Erfolg zukünftiger Unternehmen aus.

    3.4 Customer & User Analysis & Planning

    Mit steigendem Wissen über die anvisierte Zielgruppe, steigt die Wahrscheinlichkeit, von dieser gefunden zu werden. Umfassende quantitave und qualitative Analysen, sowie ihre methodische und systematische Verwendung sind das Fundament der Planung der Zielgruppenanalyse und ihrer Neuansprache.

    3.5 Competition Analysis & Planning

    Ebenfalls für die Planung hochrelevante Daten können und müssen von der Konkurrenz kommen. Je mehr Material hierzu in den Punkten 1 und 2 gesammelt wurde desto besser. Im Organsation Fraework (Punkt 3.2) werden die neu gewonnenen Informationen aus den anderen Plaungsbereichen zusammengeführt.

    3.6 UI Analysis & Planning

    Aus der Zielgruppen- und Wettbewerberplanung geht die Planung der Benutzerschnittstellen (User Interfaces (UI)) hervor. Diese baut auf den Punkten 3.4 und 3.5 auf und bezieht zusätzlich spezielle Methoden und Erkenntnisse der UI-Gestaltung und der UX (User eXperience) in die Planung mit ein.

    3.7 Technological Model Analysis & Planning

    Die formulierten funktionellen, Content- bzw. Daten-seitigen und UI-seitigen Anforderungen dienen nun dazu, die technologischen Anforderungen an das neue MIS zu definieren.

    3.8 Application & Hardware Analysis & Planning

    Hierzu zählen einerseits Hardware- und Software-seitige Anforderungen an die User und das Backend.

    3.9 Agile Analysis & Planning

    Andererseits dient die agile Methodik als Projektmanagement-Werkzeug, um eine Steuerung der Tätigkeiten und Arbeitsschritte zu erreichen.

    3.10 Prototype Analysis & Planning

    Ein paralleles Element der Planung ist die regelmäßige Generierung und Weiterentwicklung von lauffähigen Prototypen, wie z. B. User-Interfaces, Datenbankschemata, Funktionsdiagramme etc.

    3.11 Test Analysis & Planning

    Design eines neuen Testsystems, dass auch den Grad der Automation des MIS wiedergibt.

    3.12 Data Warehouse (DWH) Analysis & Planning

    Die DWH-Prozesse und -Strukturen werden an das Zielsystem dess MIS angepasst.

    3.13 Marketing Automation Analysis & Planning

    Welche Prozesse des MIS werden wie, wann, wo, wodurch, warum automatisiert, wie stellt sich die Verknüpfung mit der Web Analytics dar? Wie finden die Erfolgskontrolle, das Reporting, das Dashboarding, die Interpretation und Verwertung der Erkenntnisse statt?

    3.14 Scientific Computing Analysis & Planning

    Zahlreiche Programmierumgebungen und wissenschaftliche Arbeitsweerkzeuge wie R, SPSS, NumPy, IPython etc. stellen umfassende Bibliotheken mit mathematischen Methoden und statistischen Auswertungswerkzeugen zur Verfügung. Welche von diesen können WWWWW eingebunden werden?

    3.15 Decision Support Systems (DSS) Analysis & Planning

    Die gewünschte Marketing Automation zielt auch darauf ab, die Entscheidungsfindung in den Marketingprozessen auf ein höheres Niveau der Maschinenunterstützung zu heben, um es so dem Management zu ermöglichen, sich auf die strategische Zielsetzung zu fokussieren und den Großteil der taktischen Entscheidungen zunehmend DSS zu überlassen, die als Workflow-Engine die Entscheidungen auf taktischer Ebene trifft. Dem Management kommt dabei eine Kontroll- und Steuerungsfunktion zu, die sich im Einsatz diverser Verfahren in der Funktionalität des MIS zur Verfügung stellt.

    3.16 Knowledge Management Analysis & Planning

    Das Wissensmanagement (WM) des MIS beinhaltet alles in den Phasen 1, 2 und 3 angehäufte, gewonnene und erarbeitete Wissen und Material, das in strukturierter, zugriffssicherer, effektiver und einfach bedienenbarer Form innerhalb des WM organisiert ist.

    4 Performing

    In der Durchführungsphase findet die Umsetzung der in der Planungshase (Punkt 3) definierten Arbeitsschritte statt:

    4.1 Business Modell Upgrade

    Hier erfolgt die Einarbeitung der Beteiligten in das Upgrade des Business Models und der darin definierten Marketing-Ziele.

    4.2 Business Process Documentation

    Die Dokumentation der Arbeitsschritte ist durch Erörterungen und UML-Diagramme dokumentiert und steht zur weiteren Vertiefung in den Folgephasen (5-7) zur Verfügung.

    4.3 Performing Company Goals

    Die Umsetzung der neu definierten Unternehmensziele beinhaltet auch die interne und externe Kommunikation der neu definierten Zielrichtung. Es ist wichtig an dieser Stelle eine Mitbeteiligung der MIS-User an der Weiterentwicklung des MIS zu motivieren, Anreize schaffend. Hierfür gibt es zahlreiche Möglichkeiten.

    4.4 Performing new MIS

    Zur Umsetzung der neuen Eigenschaften des MIS gilt es die organisatorischen, Mitarbeiter-seitigen, Aufgaben-seitigen und technologischen Anforderungen umzusetzen. Hierzu gehören die Schulung, Einführung, Test, Weiterführung und prototypische Weiterentwicklung der Komponenten des neuen MIS.

    4.5 Performing new Content

    Performing des neuen Contents bedeutet

    – das Schreiben von Programmcode
    – die Spezifikation von Schnittstellen,
    – die Gestaltung von UI,
    – das Schreiben von Texten, Posts, Emails
    – Erstellung von Webseiten,
    – Fotos, Musik und videos
    – etc.

    4.6 Performing Call-To-Action

    Nun wird spezifiziert, welcher Content mit welchen CTA verknüpft wird. An dieser Stelle stehen die Erstellung von Landing-Pages, Einrichtung von Social-Media-Foren, Webshops etc.

    4.7 Applying KPI (Input)

    Die aus den zahlreichen Metriken ermittelten und entwickelten KPI werden nun heran gezogen, um ein Kennzahlensystem zu errichten. Auf dieses wird in parallelen Planungsprozessen wie Marketing Automation, Reporting&Dashboarding und Scientific Computing Bezug genommen.

    4.8 Performing Tools / Datawarehouse (DWH) / UI

    Die ermittelten Metriken und KPI werden durch den Einsatz diverser Tools und Data-Warehouses sowie Benutzerschnittstellen visualisiert und verarbeitungsgerecht zur Verfügung gestellt. Auf diese Basis können Reports&Dashboards erstellt werden.

    4.9 Performing Reports&Dashboards

    Diese dienen dazu, die Erfolgsmessung auf Basis des Kennzahlensystems so verständlich wie möglich dem Management zu präsentieren, als Teil der Marketing Automation.

    4.10 Performing Tests

    Die Reports & Dashboards dienen auch der Testoptimierung, wo durch das durchtesten diverser Methoden und Maßnahmen des Marketings am besten performende heraus gerbeitet werden.

    4.11 Performing Scientific Computing

    Zur bestmöglichen Bewertung und Analyse der Daten dienen sog. Scientific-Computing-Werkzeuge, die auf das Kennzahlensystem übertragen werden und für das nächste Planungsmodul (DSS) Schnittstellen spezifiziert.

    4.12 Performing KM

    Das Wissensmanagement wird in die Marketing Automation integriert und dient als Wissensbibliothek und -basis für den aktuellen und folgende MIS-Prototypen. Die Eigenschaft eines selbstlernenden MIS wird dabei angestrebt.

    5 Implementation

    Wurden in der voran gegangenen Phase (4) die Vorbereitungen dafür getroffen, die gemäß des Plans/Modells (Punkt 3) definierten Arbeitsschritte zu implementieren, erfolgt nun die Implementierung/Einarbeitung der vorbereiteten Erneuerungen im MIS zum Zwecke der Automation.

    5.1 Business Model (BM) Processing

    Die Erneuerungen im BM sind nun Alltagsgschäft und sind zugunsten der Marketing Automation angepasst.

    5.2 Business Model Documentation Update

    Die stets auf dem neusten Stand gehaltene Dokumentation des MIS und der neuen Prozesse und Erfolgskontrolle per Reports und Dashboards im automatisierten MIS.

    5.3 Implementation of new Company Goals

    Die Implementierung der Unternehmensziele erfolgt z. B. durch die präzise Kommunikation der neuen Marketingziele, Ansätze und Maßnahmen intern und extern, die im Rahmen der 4. Phase des Roadmaps vorbereitet wurden.

    5.4 Implementation of new MIS

    Die vorbereiteten Bedingungen greifen durch die gesteuerte Anpassung des alten Workflows an die im automatisierten MIS ablaufenden Prozesse.

    5.5 Implementation of new content

    Die Implementierung des neuen Contents findet z. B. durch die präzise Einbindung von neuen Quellcodes, Schnittstellen-Spezifikationen, Webseiten, Texten, Fotos, Videos etc. in das bestehende MIS statt, die im Rahmen der 4. Phase des Roadmaps vorbereitet wurden.

    5.6 Implementation of new CTA

    Anpassungen im Quellcode und Layout an die neuen CTA.

    5.7 Integration of KPI into Marketing Automation (MA)

    Visualisierung der MA-relevanten KPI und Interpretation.

    5.8 Integration of Tools / Data / UI

    Anpassungen der APIs, Installation und Konfiguration von neuen Tools, Zusammenführung der AUswertungsdaten in einer verstehbaren intuitiv fassbaren Form.

    5.9 Integration of new Reporting & Dashboarding System

    Generierung vordefinierter Reports und Dashboards auf Basis der KPI und im Hinblick auf die MA.

    5.10 Test Integration

    Durchführung von MIS-Tests und Zusammenführung der Testergebnisse mit weiteren Erfolgskennzahlen.

    5.11 Scientific Computing: Programming

    Aktive Nutzung und Optimierung von Algorithmen und Bibliotheken zur Anwendung auf die gesammelten Daten.

    5.12 Updating KM

    Ständige Aktualisierung des WM im MIS und Zuführung zu einem selbstlernenden System. Indem erfolgreiche Methoden, Bibliotheken, Konzepte, Webseiten, Content durch fortlaufendes Tracking heraus gearbeitet werden, zielt das WM darauf ab, auf dieser Basis im Sinne eines selbstlernenden DSS zu wirken.

    6 Consolidation

    Nachdem alle Komponenten des neuen MIS implementiert wurden, erfolgt eine Qualitätsprüfung des fertigen MIS, wo darauf geachtet wird, ob alle Anforderungen des Agreements erfüllt sind. Ist dies der Fall, kann mit 6.1 fortgefahren werden, ansonsten erfolgt ein Sprung zurück zu Punkt 5.

    6.1 Business Model Documentation Handover

    Die Projektübergabe findet symbolisch per Übergabe der Dokumentation an die Nutzer des neuen MIS statt. Hierin sind alle Neuerungen und die Art der Integration neuer Prozesse des MIS erörtert. Es erfolgt eine Darstellung der organsatorischen Aspekte des neuen MIS, personeller, funktioneller, technologischer und organisatorischer Art.

    6.2 Content Handover

    Ebenso finden eine Einführung und Übergabe der Content-Dimension statt, wo alle Daten, Strukturen und Prozesse zur Anpassung des Contents an die MA dokumentiert sind.

    6.3 CTA Handover

    Auch findet eine Übergabe der neuen CTA mit Übersicht im Kontext des neuen MIS statt.

    6.4 Marketing Automation Handover

    In einer anderen Übergabe werden die neu hinzu gekommenen Strukturen und Prozesse, die der Marketing-Automation dienen vorgestellt und auch eine Kurzeinarbeitung vorgenommen.

    6.5 Tools / Data / UI Handover

    Auch bei der Nutzung der neuen Tools, Benutzerschnittstellen und Data-Warehouse-Schnittstellen ist eine Übergabe, inkl. einer Schulung seitens des auftragnehmenden Unternehmens geboten.

    6.6 Reporting System Handover

    So auch das neue Reporting und Dashboarding, das einer kurzen Einarbeitung bedarf.

    6.7 Testing System Handover

    Das Testsystem dient den Nutzern des MIS in Zukunft als Werkzeug, den Erfolg der Maßnahmen der MA quantitativ zu erfassen.

    6.8 Scientific Model & Requirements Handover

    Auch findet eine Einarbeitung in die neu angewandten Konzepte des Scientific Computing statt.

    6.9 KM Handover

    Last but not least wird das WM-System des MIS mit übergeben, das als Ganzes den Lern- und Weiterentwicklungsprozess des neuen MIS vollständig und transparent begleitet.

    7 Support / Advancement

    Sowohl in der MIS-Entwicklungsphase, als auch nach Übergabe des neuen MIS steht das Entwickler Team, mindestens für einen vereinbarten Zeitraum von x Monaten den MIS-Nutzern als Ansprechpartner zur Verfügung.

    7.1 Business Model Advancement

    So kann über weitere Erweiterungsmöglichkeiten des MIS für ein kommendes Projekt gemeinsam nachgedacht werden.

    7.2 Content Advancement

    Oder über Content-Erweiterungen in zukünftigen Nutungsphasen des MIS, wenn die Erfolgsmessung dies bedingt.

    7.3 CTA Advancement

    Ebenso können kontinuierliche Optimierungen der CTA zweckdienlich sein für die Erhöhung der Performance des MIS.

    7.4 Marketing Automation Advancement

    Eine Weiterentwicklung des Automationsgrades im MIS ist bei erfolgreichem Einsatz durchaus wünschenswert und entfällt auf diese Phase des Systemlebenszyklus des MIS.

    7.5 Tools / Data / UI Advancement

    Auch kann über die Einbindung weiterer Tools, UI oder DWH-Schnittstellen nachgedacht werden, um die DSS transparenter zu machen und mehr Tiefgang zu erzeugen.

    7.6 Reporting System Advancement

    Erweiterungen des ReportingSystems stehen an, wenn das MIS erfolgreich genutzt wurde und aus dem Nutzungswissen des neuen MIS ein Mehrbedarf an Anpassungen auch bei den reports und Dashboards notwendig werden.

    7.7 Testing System Advanvement

    Zur Erreichung einer größeren Reichweite durch Tests zur Qualitätsabsicherung kann durch Schulungen und Integration tiefergehender und weiterführender Testmethoden und -werkzeuge eine Erweiteung des neuen MIS in diese Richtung vollzogen werden.

    7.8 Scientific Modelling Advancement

    Auch die erfolgreiche Nutzung dieser Methoden führt zu einem erhöhten Lern- und Schulungsbedarf innerhalb des MIS, das fast immer auch als eine Investition in die Zukunft des MIS eines Unternehmens betrachtet werden kann.

    7.9 KM Advancement

    Und auch die Weiterentwicklung des MIS geht Hand in Hand mit der Weiterentwicklung des WM im MIS als weiterhin selbstlernendes und -optimierendes MIS, bestehend aus Menschen, Aufgaben, Organisation und Technik.